Forschung: Die Tomatis-Methode wurde ausgiebig getestet!

1999 veröffentlichte Tim Gilmor im International Journal of Listening eine

Meta- Analyse, die auf fünf Studien mit insgesamt 231 Kindern basiert .
Eine Meta-Analyse ist eine sehr aussagekräftige statistische Erhebungsmethode, die vor
allem für die medizinische Forschung genutzt wird. Sie ermöglicht es dem Forscher, die
Daten aus verschiedenen Studien zu kombinieren und dadurch zu genaueren Ergebnissen
zu gelangen, als die Originalstudien.
Die Analyse ergab, dass die Tomatis-Methode auf folgenden Gebieten
signifikante Verbesserungen herbeiführt:
- sprachliche Fähigkeiten
- psychomotorische Fähigkeiten
- Fähigkeit zur persönlichen und sozialen Ausrichtung
- Kognitive Fähigkeiten
- Fähigkeit zu zuhören
Die Meta-Analyse basiert auf den folgenden Publikationen:
- Dr. Tim Gilmor beobachtete 102 Kinder am Tomatis-Institut in Toronto
- Dr. Byron Rourke von der Universität in Windsor/Ontario beobachtete und begleitete
ein Jahr lang 25 lernbehinderte Kinder im Alter zwischen neun und vierzehn Jahren.
- Dr. Barbara Wilson vom Universitätskrankenhaus North Shore beobachtete neun
Monate lang 26 Vorschulkinder mit beeinträchtigter Sprachfähigkeit.
- Dr. John Kershner vom Ontario Institute for Studies in Education beobachtete die
Fortschritte von 32 leistungsschwachen Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren.
- Peter Mould, der Chief Remedial Teacher des Brickwall House in East Sussex,
beobachtete über einen Zeitraum von zwei Jahren die Fortschritte von 46 Jungen im
Alter von zehn bis 15 Jahren, bei denen die Legasthenie stark ausgeprägt war.
Das Tomatis- Institut im kanadischen Toronto hat außerdem die
Ergebnisse von Hörkuren bei mehr als 400 Kindern und Erwachsenen
ausgewertet.

Sie alle hatten lange und hinreichend dokumentierte Leidenswege in Sachen Lernprobleme
hinter sich und wiesen ein Muster von verminderter Leistung in psychologischerzieherischen
Tests auf. Nach Beendigung der Hörkuren wurde die Behandlungsergebnisse von den Eltern
beurteilt. 95 Prozent aller Eltern bestätigten, dass die Kur ihren Kindern geholfen habe.


Die Eltern bemerkten Verbesserungen auf folgenden Gebieten:

- um 89 Prozent verbesserte Kommunikationsfähigkeit
- um 86 Prozent erweiterte Aufmerksamkeitsspanne
- um 80 Prozent niedrigere Frustrationsschwelle
- um 85 Prozent vermehrtes Verständnis beim Lesen
- um 74 Prozent verbesserte Sprachqualität
- um 73 Prozent gesteigertes Erinnerungsvermögen
- um 69 Prozent vermehrte Buchstabierfähigkeit
- 84 Prozent der Klienten zeigten mehr Reife


In einem Folgetest, sechs Monate nach Ende der Hörkuren, stellte sich heraus, dass bei

83 Prozent aller in den Studien erfassten Kinder

die Verbesserungen angehalten und/oder sich sogar noch weiter gesteigert hatten.

14 Prozent der Kinder konnten nur einige der Verbesserungen aufrecht erhalten.

Lediglich bei drei Prozent hielt keine der Verbesserungen langfristig an.

Der kanadische Forscher H. A. Stutt ermittelte, dass die Tomatis-Hörkur weitere vorteilhafte
Nebeneffekte mit sich bringt:


- deutliches Ansteigen des Intelligenzquotienten
- verbesserte Lesefähigkeiten
- vermehrte Wahrnehmungsprozesse
- wachsende akademische Befähigungen
- Ausbildung eines allgemeinen Ordnungssinnes
- fortschreitende Kommunikationsgabe
- bessere Möglichkeiten, Gedanken und Gefühle verbal zu äußern

In den 1980- er Jahren begannen mehrere französische Schulen – unterstützt vom Bildungsministerium – , mit der Tomatis-Methode zu arbeiten.

Bis heute werden an diesen Schulen Bewerber je nach Schwere ihrer schulischen Probleme ausgesucht.

Obwohl der Einsatz der Methode in diesem Umfeld – fernab von Kliniken und Behandlungsräumen –
nicht ideal erschien, waren die Ergebnisse doch so gut, dass die Eltern der Schüler Jahr für Jahr erneut beharrlich auf der Fortsetzung des Programms bestanden.

Die Eltern erlebten die positiven und bleibenden Veränderungen im Leben ihrer Kinder und kämpften deshalb für den Erhalt dieser wissenschaftlichen Errungenschaft.

1983 führte De Bruto eine sorgfältig kontrollierte Studie durch, um mehr über
die Effizienz der Tomatis-Methode im Einsatz bei schwer entwicklungsgehemmten Menschen herauszufinden:

30 Bewohner des Witrand Care and Rehabilitation Center in Südafrika,
alle zwischen vier und 14 Jahre alt und zuvor von Ärzten als schwer entwicklungsgehemmt
eingestuft, aber mit der Fähigkeit zu sitzen und zu gehen, wurden wahllos drei
verschiedenen Gruppen zugeteilt, die dann folgende Stimulationsprogramme durchliefen:

- Gruppe 1: Gehörstimulation á la Tomatis und Stimulation der Sinnesmotorik

- Gruppe 2: Musikalische Stimulation ohne Tomatis-Effekt plus das selbe Programm zur Stimulation der     Sinnesmotorik

- Gruppe 3: Keine Behandlung

Die psychologischen Beobachtungen berücksichtigten die Bailey'schen Skalen der
kindlichen Entwicklung und das Maß an Verantwortungsgefühl der Patienten.

Die Ergebnisse belegten, dass sich in beiden Gruppen, die eine Behandlung erfahren hatten, bei den Teilnehmern ein Wachstum des geistigen Alters vollzogen hatte.

Dieses Wachstum war in Gruppe 1 – der Gruppe mit der Stimulation á la Tomatis –
entscheidend höher als in Gruppe 2.

Bei den Teilnehmern aus Gruppe 3 wurde keine Veränderung festgestellt.

Während vor den Stimulationsprogrammen keine maßgeblichen Unterschiede in Bezug auf
Verantwortlichkeit bei den Gruppen 1 und 2 aufgefallen waren, stellte sich nach der
Stimulation á la Tomatis in der Statistik eine auffallende Reduzierung der ich-bezogenen
Verantwortlichkeit ein, einhergehend mit einem auffallenden Anstieg der objekt-bezogenen
Verantwortlichkeiten.
Dr. Joan Neysmith-Roy vom Department of Psychology in Regina führte
eine ausgiebige Studie mit sechs stark autistischen Jungen durch .
Die Studie untermauert den klinischen Befund, dass autistisch veranlagte Kinder von der
Tomatis-Methode profitieren. „Drei der Jungen, also 50 Prozent, demonstrierten am Ende
der Behandlung positive Verhaltensänderungen.
Einer von ihnen wurde nicht länger als autistisch angesehen.
Zwei von ihnen zeigten abgeschwächte Symptome von Autismus.
Drei der Jungen blieben in ihrem schweren autistischen Zustand.
Von partiellem Interesse sind die Veränderungen, die auf dem vor-sprachlichen Gebiet von
fünf der sechs Jungen auftraten. Diese Veränderungen betrafen die Anpassungsfähigkeit
an neue Situationen, die Empfänglichkeit für Gehörtes, die nonverbale Kommunikation, die
emotionale Empfänglichkeit und den Grad der Aktivität der Jungen.

Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass die Tomatis-Methode dabei helfen kann, vorsprachliche
Verhaltensweisen zu managen und somit ein Kind darauf vorzubereiten, sich
die Basis-Fähigkeiten anzueignen, die es zur Lern- und Sprachentwicklung braucht.“

Joan Neysmith-Roy schrieb auch eine Dissertation über den Einfluss der Tomatis-Methode auf
legasthenische Jungen.

 

 

 

Forschungsergebnisse Weiteres Studienmaterial und weitere Veröffentlichungen finden Sie hier:

www.tomatisassociation.org