Eine Pädagogik des Zuhörens

Über das Hören und das Zuhören!

Man kann ein fantastisches Hörvermögen haben und gleichzeitig ein miserabler Zuhörer sein! Zuhören kann man trainieren!

Was heißt denn hier Zuhören? Und - kann man das Lernen?

Willkommen im "Universum" der gerichteten Aufmerksamkeit, im Land der Konzentrationsfähigkeit, des Verstehens und der Kommunikation!

Genügt es denn nicht, wenn man gut hört?

 

 

 

 

 

 


Natürlich ist es unglaublich wichtig, dass wir gut hören!

Wer wollte das bestreiten?

Was aber unterscheidet eigentlich das bloße Hören von der Fähigkeit, gut Zuhören zu können?

Mit dieser Frage hat sich der Pariser Hals-Nasen-Ohren-Spezialist Prof. Dr. med. Alfred Tomatis bereits in den 1960-iger Jahren beschäftigt und er hat den Unterschied zwischen Hören und Zuhören aufgrund seiner Forschungen sinnschlüssig erklären können.

Aus seinen Forschungsergebnissen geht hervor, dass Hören eine passive Tätigkeit ist, die uns (hoffentlich) von Geburt an gegeben ist. 

Von Geburt an?

Nein, bereits etwa ab der 24. Schwangerschaftswoche beginnt der Fötus „in utero“ mit dem Hören! Auch diese, inzwischen zweifelsfrei bewiesene Tatsache, hat Tomatis bereits in den 1960-iger Jahren postuliert. Inzwischen weiß wohl jeder, dass das Baby im Bauch der Mutter bereits hört. 

Aber zurück zur Frage, was unterscheidet das Zuhören vom Hören?

Also das Hören ist laut Tomatis eine, dem gesunden Menschen gegebene, passive Voraussetzung dafür, dass wir - günstigstenfalls - auch gute Zuhörer sein können.

Man kann ein fantastischer „Hörer“ und gleichzeitig ein miserabler „Zuhörer“ sein.

Zuhören können bedeutet nämlich genaugenommen, dass unser Hörsinn alles herausfiltern kann, was gerade nicht gebraucht wird resp. andernfalls eine Ablenkung wäre! Bei guter Filterung der Informationen durch den Hörsinn können die weiterverarbeitenden Hirnzentren sich mit dem aktuell Wesentlichen beschäftigen. Und nur dann können wir in dem Zustand sein, der weitläufig mit der Qualität „konzentriert sein“ beschrieben wird.

Prof. Dr. Alfred Tomatis ist es bereits in den 1960-iger Jahren gelungen, den für das Zuhören so wichtigen neurophysiologischen Regelkreis zu beschreiben. Er postulierte eine neue, von der schulmedizinischen Betrachtung vollkommen abweichende Hörverarbeitungstheorie, die sich an den anatomischen Gegebenheiten des Gehörs sowie dessen neuro-anatomischer Verschaltung orientiert und alle Zusammenhänge in einen plausiblen Kontext bringt. 

 

 


In den 1990-iger Jahren konnten unabhängige Wissenschaftler den heute – inzwischen auch unter HNO-Ärzten anerkannten – „Cochlea-Verstärker Effekt“ beschreiben. Diese neue wissenschaftliche Erkenntnis fügte sich nahtlos eben in diese Hör- bzw. Zuhör-Theorie von Tomatis ein und bekräftigt sie sogar. 

Die klinischen Erfahrungen mit der Tomatis®-Methode seit den 1960-iger Jahren lassen bei uns keinen Zweifel daran, dass man bestimmte Kompetenzen des Hörsinns mit Hilfe eines Tomatis®-Hörtrainings trainieren kann.

Wohl kaum jemand würde bezweifeln wollen, dass wir grundsätzlich in der Lage sind, z. Bspl. Geige spielen zu lernen, oder Piano oder eine Fremdsprache zu erlernen. Wenngleich alles dies im Grunde nichts Anderes ist, als das Ohr zu trainieren.

Die Frage der "Konzentrationsfähigkeit" sehen wir, zwar nicht ausschließlich aber dennoch im klaren Kontext mit dem Hör-Sinn, oder besser noch mit dem "Zuhör-Sinn".

Es ist eben das menschliche Ohr, das uns ganz viele Dinge erst ermöglicht.


Wohlgemerkt: Wir behandeln weder Krankheiten noch stellen wir Diagnosen!

Dafür sind die Ärzte notwendig und zuständig.

 

Die Tomatis®-Methode setzt hingegen an den Dingen an, die man trainieren kann!

Die einzige Voraussetzung für ein erfolgreiches Training ist ein Rest-Hörvermögen, und wenn es auch noch so gering sein mag.