"Wir lesen mit Hilfer unserer Ohren" Afred A. Tomatis Leseschwierigkeiten (Dyslexie)

Der Begriff Dyslexie stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Silben „dys“

(was so viel bedeutet wie arm oder unzureichend) und „lexis“ (heißt: Wörter bzw.

Sprache) zusammen. Dyslexie-Betroffene leiden unter einem mangelnden Verständnis für Buchstaben und Worte. Dieses Problem behindert sie beim Lesen und Buchstabieren.

 

Anders ausgedrückt:

„Dyslexiker“ können  Sprache schlechter verarbeiten als andere Menschen, 
was jedoch kein Hinweis auf mangelnde Intelligenz ist
!

 

Klang-Analyse

Lesen, egal ob laut oder leise, hat mit der Verarbeitung von Tönen zu tun. Jeder Klang ist eine sehr komplexe Zusammenstellung verschieden starker Frequenzen. Diese Zusammenstellung so schnell und klar zu analysieren, wie das Gehirn es tut, ist eine überaus schwierige Aufgabe.

Der Mensch analysiert die Töne im Innenohr oder, genauer gesagt, in der Cochlea (=Hörschnecke). Wenn die Cochlea die ankommenden Töne nicht genauestens unterscheiden und auswerten kann, ist das Gehirn permanent mit der so wichtigen Klang-Analyse überfordert und Schwierigkeiten, die unter dem Fachbegriff „Dyslexie“ zusammengefasst sind, sind dann eine mögliche Folgeerscheinung.

Ein Wort besteht aus einer Grundfrequenz und mehreren höheren Frequenzen - den so genannten Obertönen. Die Grundfrequenz vieler Wörter ist sehr häufig gleich. Die genaue Bedeutung und Wiedererkennbarkeit eines Wortes verbirgt sich in den Obertönen, also den höheren Frequenzen seines Klangs. Das „b“ und das „p“ beispielsweise haben sehr ähnliche Grundfrequenzen, ebenso das „d“ und das „t“. Wenn Sie ein Legastheniker nach Ihrem Namen fragt, und Sie sagen „Barbara“, dann ist er nicht sicher, was Sie tatsächlich gesagt haben. Es könnte für ihn „Barpara“, „Parbara“ oder „Parpara“ sein. Eine solche Unklarheit über den Informationseintritt kostet viel Energie und Zeit, was dazu führt, dass Sprache verlangsamt bzw. verzögert verarbeitet wird.

Um die Ursache für solche Probleme anzugehen, trainiert ein spezielles Programm der Tomatis©-Hörkur die Ohren der Betroffenen darauf, die Feinheiten in den Tönen korrekt zu hören und zu analysieren. Die Ohren werden mit einer ausgeklügelten Apparatur und mittels speziell bearbeiteter gefilterter Musik stufenweise an ein anderes Hören herangeführt, bis für die Klienten die verschiedenen Obertöne genau voneinander zu unterscheiden sind. Nach erfolgreichem Training muss der „Dyslexiker“ schließlich nicht mehr länger darüber nachdenken, was genau gesagt wurde. Er wird die Worte einfach so verstehen, wie sie gesagt wurden. Das spart Zeit und Energie und entspannt die gesamte Situation!

Sobald man die Wörter klar und deutlich hört, 
verbessert sich auch die
Rechtschreibung und die Aussprache.


Wir lesen zu einem Großteil mit Hilfe der Ohren!

So unglaublich es klingt, aber Lesen ist ein komplizierter Vorgang, der Augen und Ohren gleichermaßen fordert und deren synchrone Zusammenarbeit verlangt. Sobald die Augen einen Buchstaben erfassen, identifizieren die Ohren den dazu passenden Ton, auch wenn man leise liest. Beim Lesen führt der Gleichgewichtsinn, der auch die Augen- Muskulatur steuert, die Augen von Buchstabe zu Buchstabe, während die Cochlea jeden Buchstaben in einen Ton übersetzen muss. Im Idealfall verlaufen beide Prozesse fast gleichzeitig ab. Schwierig wird es immer dann, wenn zwischen beiden Prozessen eine Verzögerung auftritt.

 

Wenn der Gleichgewichtsinn und die Cochlea (Hörschnecke) nicht synchron

funktionieren, arbeiten auch Augen und Ohren nicht synchron zusammen.

Jeder einzelne Ton verweilt für eine bestimmte Zeit im Ohr. Die Verweildauer der Töne ist verschieden lang. Die Ohren müssen sich den schnellen Wechseln permanent anpassen. Tun sie das nicht, wird der richtige Ton nicht mehr mit dem richtigen Buchstaben verbunden und ohne den Ton bleibt der Buchstabe tot. Seine Bedeutung kann sich nicht erschließen.

 

Dann „tappt man im Dunkeln“, muss rätseln und letztlich ins Blaue hinein einen Ton bilden, der vielleicht dem gelesenen Buchstaben entsprechen könnte. Mit einer Tomatis©-Hörkur wird die Abstimmung von Gleichgewichtsinn und Cochlea optimiert.

 

Die Effekte treten in der Regel sehr schnell ein und sind deutlich erkennbar. Die motorischen Fähigkeiten und auch die Körperhaltung der Klienten verbessern sich , d. h. der Körper richtet sich auf. Das Sprechen verbessert sich, was ihr Selbstbewusstsein stärkt. Stufenweise steigt auch ihre Lust am Lesen, was wiederum die Rechtschreibung und das Verständnis für Sprache und Schrift mehr und mehr ausprägt.